Pixel+Formen | 07.12.-16.03.

Die Videokunstwerke des Kölner Künstlers André Böxkes laden dazu ein, den kreativen Schaffensprozess in all seiner Dynamik zu erleben. Bekannt für seinen experimentellen Umgang mit Materialien und Techniken, verbindet Böxkes in seinen Videos Fotografie, digitale Prozesse und überraschende Farb- und Materialkombinationen zu einer fesselnden visuellen Sprache.

Seine Werke sind geprägt von einem spielerischen, gleichzeitig präzisen Umgang mit dem Medium Video – jedes Detail zeugt von einem bewussten Experiment. Dabei bleibt die Dynamik des Entstehungsprozesses gewollt sichtbar und eröffnet dem Betrachter neue Perspektiven auf Bewegung, Wandel und Transformation.

„Eine Kunst, die Kraft hat, zuweilen zornig ist, leidenschaftlich, heiter, geheimnisvoll, bedrohlich, hoffend und sich der Welt durch die eigene Sicht, durch die unverwechselbare Originalität entgegenstellt.“ Michael Koslar

In seiner Ausstellung Pixel + Formen verschiebt Böxkes die Grenzen traditioneller Videokunst und lädt ein, in seine faszinierenden, verrückten Bildwelten einzutauchen. Zur Vernissage am 20712.2024 um 15 Uhr wird der Künstler anwesend sein.

Ausstellungsdauer:
07.12.2024 – 16.03.2025, täglich 10 – 22 Uhr
Vernissage Sa., 07.12.2024, 15 Uhr

Ausstellungsort:
LANDMANN-31 | Eine-ART-Passage
Landmannstr. 31 in Köln Neuehrenfeld

PORTABLE | 26.10.-30.11.

Anlässlich der Städtepartnerschaft zwischen Bonn und Oxford im Jahr 2022 hat der BBK Bonn, Rhein-Sieg e.V. (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler) den künstlerischen Austausch mit dem Oxforder Kunstschaffenden Kollektiv PORTABLE aufgenommen. In einem gemeinsamen, kollektiven Projekt wurden 100 Kunstwerke geschaffen, die im Jahr 2023 in Bonn und in diesem Jahr in Oxford ausgestellt wurden. Mit der Ausstellung „Portable“ präsentieren sich nun die Oxforder Künstlerinnen und Künstler erstmals mit eigenen Werken in Deutschland. Mit dabei sind: Anne Grifiths, Mark Clay, John Blythe, Miranda Miller, David Barron, Penelope Brook, Ella Clocksin, Emmett Casley und Deborah Pill.

Wir freuen uns ganz außerordentlich über diesen britischen Beitrag in unserem immer internationaler werdenden Ausstellungskanon und über die Kooperation mit dem BBK Bonn, Rhein-Sieg e.V., der diesen Transfer ermöglicht hat.

Mit dieser Ausstellung möchten wir ganz explizit den innereuropäischen Dialog zwischen Kunst und Kunstschaffenden stärken und im Kleinen beweisen, dass das gegenseitige kulturelle Interesse auch trotz aller politischer Widrigkeiten, die seit dem Brexit einen unkomplizierten Austausch erheblich erschweren, nicht zum Erliegen kommt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Georg Schnitzler.

Let’s come together: Zur Vernissage am 26.10.2024 um 18 Uhr laden wir auf das Herzlichste ein und freuen uns auf Ihren Besuch.

Ausstellungsdauer:
26.10. – 30.11.2024, täglich 10 – 22 Uhr
Vernissage Sa., 26.10.2024, 18 Uhr

Ausstellungsort:
LANDMANN-31 | Eine-ART-Passage
Landmannstr. 31 in Köln Neuehrenfeld

ESE RETUMBAR | 06.09.-18.10.

Mariana Rodríguez Iglesias, Solano Esti

„…wie der Klang der Trommeln, der immer noch nachhallt, wenn ich durch Buenos Aires, meine Stadt, gehe. Ich habe mir immer vorgestellt, wie dieses Land vor der Ankunft der Europäer ausgesehen hat, ich spüre die Gegenwart der Ureinwohner, der Querandíes. Ich sehe das Grasland und die Wälder entlang der Bäche, die Hirsche in den Sümpfen, die Vögel, die Mücken. Ich höre und sehe auch die Pferde und Kühe … wie ein Grollen, bevor die Kolonisierung durchbricht, durchbricht das regionale Leben – für immer.

Aus der Erde formte ich Keramiken, die ich wiederum das Land berühren ließ und in dieser Symbiose fotografierte. Auf einem Hintergrund einer alten Karte des Río de la Plata mit Bildern seiner Gewässer schweben Textilien bedruckt mit diesen symbiotischen Fotografien. Farbige Fäden spinnen ein Netz. Der Hintergrund verschmilzt am Boden mit Erde. Ein Herz ist die Seele der Erde, Soychu. Querandí, Spanisch, Deutsch, das sind die drei Sprachen, die sich in ESE RETUMBAR im Klang verflechten.

In Deutschland auszustellen ist für mich eine Rückkehr zu meiner eigenen Familiengeschichte, ich trage die Ahnen und mein eigenes Leben auf dem Rücken. In der Raum-Zeit gibt es die unsichtbaren Fäden, die Deutschland mit Argentinien, Europa mit Amerika, meine Familiengeschichte und die Geschichte meiner Vorfahren verbinden: Der Holocaust am jüdischen Volk und der Ethnozid an den Ureinwohnern Amerikas.“ Rita Simoni

Rita Simoni studierte Architektur, bevor sie sich der Kunst widmete. So findet sich in ihren Werken wiederholt ein Bezug zu Orten. Die Künstlerin lebt sowie arbeitet in Buenos Aires und wird zur Vernissage anwesend sein.

ESE RETUMBAR hielt keiner Übersetzung stand, die der Installation gerecht wird. So vielschichtig findet sich der Ausstellungstitel nicht in einem alleinigen Wort in deutscher Sprache. Es geht von Echo, Hall, Pochen, über Resonanz zu Dröhnen, Grollen sowie Rumpeln.

Die Ausstellung entstand unter Mitwirkung der Gemeinschaft „Pueblo Nación Querandí“ und wird unterstützt vom argentinischen Konsulat in Bonn.

Ausstellungsdauer:
06.09. – 18.10.2024, täglich 10 – 22 Uhr
Vernissage Fr., 06.09.2024, 19 hs
Mit Trompetensoli des argentinischen Jazz-Trompeters Ed Pareta.

Ausstellungsort:
LANDMANN-31 | Eine-ART-Passage
Landmannstr. 31 in Köln Neuehrenfeld

Das Grollen ist ein anhaltender Klang, der in das kollektive Gedächtnis eindringt. Im Werk von Rita Simoni wird dieses Konzept in einer Installation zum Leben erweckt, die von der Kraft der Beats und der historischen Beharrlichkeit vibriert. Durch die Verschmelzung künstlerischer Disziplinen lädt Rita uns ein, dem Echo der Vergangenheit zu lauschen, das auch in der Gegenwart nachhallt, insbesondere in der Geschichte des Volkes der Querandí, das ursprünglich aus dem Gebiet stammt, das wir heute Argentinien nennen.

Für Rita pulsiert, pulsiert und besteht die Kunst. Intuitionen verwandeln sich wie Herzschläge in Werke, die mitschwingen. Während das Pochen konstant und kaum wahrnehmbar ist, ist das Grollen eine kraftvolle, wenn auch vergängliche Manifestation. In „Ese Retumbar“ bringt die Künstlerin diese Dualität auf die Bühne und lädt uns ein, über die historische Beständigkeit und die Bedeutung der Bewahrung der Stimme und Erinnerung indigener Völker nachzudenken.

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Volk der Querandí, einer der ersten Bewohner Argentiniens in der heutigen Provinz Buenos Aires. Durch Klänge, Bilder und Objekte führt uns Rita Simoni dazu, den Echos ihrer Kultur zu lauschen und über ihr Erbe nachzudenken. Die Arbeit betont, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten und ihren Beitrag zur Kulturgeschichte des Landes anzuerkennen. In Anlehnung an den prominenten indischen Intellektuellen Gayatri Spivak wird diese Aktion als eine Möglichkeit interpretiert, Klang zu entkolonialisieren, verstummte Stimmen wiederherzustellen und die Mündlichkeit als Form der Wissens- und Kulturvermittlung zurückzugewinnen.

Wie es in diesen südlichen Ländern der Fall ist, wo die Bewohner eine Mischung unterschiedlicher Herkunft sind, besteht auch „Ese Retumbar“ aus Kombinatorik; Als transdisziplinäres Werk verbindet es Fotografie, weiche Skulptur, Fadenmalerei, Keramik und Klangmalerei, um ein sinnliches Zeichen zu schaffen, das das Ursprüngliche und das Zeitgenössische miteinander verbindet. Diese Transdisziplinarität ermöglicht es uns, eine komplexe und vielschichtige Geschichte aufzubauen, die sich mit Themen wie Identität, Erinnerung und sozialer Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Territorium befasst. Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Sprache unsere Wahrnehmung der Welt prägt, könnten wir die Worte aus „Ese Retumbar“ als Metapher für die willkürliche Zersplitterung verstehen, unter der das Volk der Querandí litt. Worte, die auf das Territorium hinweisen – wir sind das Wasser; wir sind das Feuer; wir sind die Erde; wir sind der Wind – und sie verbinden uns mit den tiefsten Wurzeln unserer Identität; eine, die aus Arroganz und Schweigen besteht, aber auch aus Erholung und unzerbrechlicher Widerstandsfähigkeit, wie die des Flusses, der trotz Dürren und Überschwemmungen immer einen Weg findet, vorwärtszukommen. Die Querandí-Sprache ist trotz der Versuche, sie zum Schweigen zu bringen, weiterhin im Fluss und bereichert unsere Kultur.

„Ese Retumbar“ ist viel mehr als ein Kunstwerk. Es ist eine Einladung, über unsere Geschichte nachzudenken, kulturelle Vielfalt anzuerkennen und sich für den Aufbau einer gerechteren Zukunft einzusetzen. Das Grollen der Geschichte hallt weiterhin in unseren Ohren wider und erinnert uns daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen ist und dass ihr Erbe im Jetzt präsent bleibt. Die Unmöglichkeit, den Titel ins Deutsche zu übersetzen, unterstreicht die Einzigartigkeit des kulturellen Erlebnisses und die Bedeutung der Wahrung der sprachlichen Vielfalt. Indem wir die Perspektive von Spivak integrieren, der aus dem globalen Süden schreibt, möchten wir hervorheben, wie Rita Simonis Werk über die bloße künstlerische Darstellung hinausgeht. Es wird zu einem politischen und sozialen Akt, zu einer Möglichkeit, den Machtstrukturen, die indigene Völker zum Schweigen gebracht haben, Widerstand zu leisten und sie umzuwandeln. Die Arbeit lädt die Betrachter ein, über die eigene Rolle beim Aufbau einer gerechteren und gerechteren Gesellschaft nachzudenken.

Aus dem Spanischen übersetzt